ESV Delitzsch ließ das Sportzentrum erzittern

Nach den Weihnachtsfeiertagen folgte wieder einmal der Feiertag des Fußballs in Delitzsch schlechthin – der Ur-Krostitzer-Hallencup. Obwohl dank der Unterstützung der Delitzscher Handballer eine Zusatztribüne aufgebaut und zahlreiche Stühle für die Fans gestellt wurden, blieb im Delitzscher Sportzentrum kein Platz frei. Und die Fans kamen erneut voll auf ihre Kosten.

Gleich zum Auftakt lieferten sich der Pokalverteidiger SV Panitzsch/Borsdorf und der Turnierfavorit Blau-Weiß Brehna ein tolles Duell, das die Brehnaer am Ende mit 4:2 für sich entschieden. Als der Vorjahressieger auch gegen die stark auftrumpfenden Zschortauer 0:1 verlor, war der erste Mitfavorit schon ausgeschieden. Nicht besser lief es für den gastgebenden FSV Krostitz. Ohne Knipser gingen trotz genügend Chancen die ersten beiden Partien gegen Landsberg und Bad Düben verloren, was das zeitige Aus bedeutete. 

Anders die Concorden aus Schenkenberg. Mit 5:1 fertigten sie den FV Bad Düben ab. Doch gegen Landsberg und Krostitz stellte sich plötzlich Ladehemmung ein. Zwei 1:2-Niederlagen reichten nicht fürs Weiterkommen. Den Minimalisten aus Bad Düben aber genügte nach dem 2:1 gegen Krostitz ein 1:1 gegen den souveränen Gruppensieger SSV Landsberg zum überraschenden Halbfinaleinzug.

Wer in der anderen Vorrundengruppe die Brehnaer als sicheren Gruppensieger sah, hatte die Rechnung ohne die furios aufspielenden Delitzscher gemacht. Der ESV spielte sowohl die Zschortauer mit 4:0, die Panitzscher mit 5:1 und schließlich sogar die Brehnaer mit einem glatten 4:0 regelrecht an die Wand. Blau Weiß Brehna dagegen benötigte reichlich Glück, um nicht noch gegen die SG Zschortau auszuscheiden. Ein 1:1 reichte um genau ein Tor in der Tordifferenz den Gästen aus Sachsen-Anhalt zum Weiterkommen.

Die nächste Überraschung folgte im Halbfinale. Die Bad Dübener verteidigten gegen ESV Delitzsch überaus geschickt und nutzten zwei Chancen zur 2:1-Führung. Nachdem der ESV wenigsten noch zum Ausgleich kam, entschieden im Neunmeterschießen die besseren Nerven zugunsten der Delitzscher.

Im zweiten Halbfinale hatten die Brehnaer gegen den SSV Landsberg wenig Mühe, um mit 4:1 ins Endspiel einzuziehen.

So kam es zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden besten Mannschaften des Turniers. Dieses Mal unterschätzten die enorm stark besetzten Brehnaer den überaus souverän aufspielenden ESV Delitzsch nicht und gingen durch Sascha Pfeffer in Führung. Doch die Delitzscher fighteten um jeden Ball. Als dem super starken Torjäger Noric Gebhardt 40 Sekunden vor Schluss der Ausgleich gelang, stand der große ESV-Fanblock Kopf. Doch die Partie war noch nicht zu Ende. Noch ein Angriff des ESV, noch eine Eingabe und erneut stand Noric Gebhardt goldrichtig und schob das Leder zum 2:1 über die Linie. Jetzt ließ der Freudentaumel bei den Delitzschern und ihren Fans das Sportzentrum in seinen Grundfesten erzittern! So ein Finale furioso hatte der Ur-Krostitzer Hallencup noch nie erlebt!

Gleichzeitig bedeutete das letzte Tor einen neuen Rekord! Noch nie hatte ein Torschützenkönig seit der Gründung des Turniers 1997 neun Tore erzielt. Dafür wurde der Held des Tages Noric Gebhardt natürlich bei der Siegerehrung besonders geehrt.

Doch nicht nur die Delitzscher Mannschaft hatte sich ein großes Lob für ihren völlig verdienten Turniersieg verdient, auch die rund 20 im Einsatz befindlichen Ehrenamtlichen vom Veranstalter FSV Krostitz und die Ur-Krostitzer Brauerei bekamen enorme Anerkennung. Immer wieder hörte man, dass der Ur-Krostitzer Hallencup längst zu einem Treffen der „Fußball-Familie“ geworden ist. Der 27. Dezember ist und bleibt bei vielen Fans einfach der 3. Feiertag!

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